Freitag, 10. September 2010

10.09.2010 22:09

Ich glaube, ich bin jetzt bereit, euch alles zu sagen. Ich war also auf dem Dachboden. Der Schalter war kaputt. Nur ein bisschen Licht drang durch das kleine Fenster. In der Mitte baumelte etwas. Hin und her. Und sagte ganz leise: ,,Mila. Mila. Hilfe." Ich dachte sofort an Rumaya. ,,Rumaya, wo steckst du? Was hast du hier verloren? Wir machen uns Sorgen. Ich mach mir Vorwürfe und du? Du steckst hier?" Ich ging mit ausgestreckten Händen auf das Etwas zu. Auf einmal waren meine Hände voller Spinnweben. ,,Hilfe!", schrie ich. Inzwischen hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Ich erstarrte vor Schreck. Vor mir baumelte an einer Kordel ein kleiner Körper, eingehüllt in Spinnweben. ,,Oh mein Gott! Hier hängt ein Kind! Das darf nicht sein! Was mache ich jetzt?" Mit meinen Händen versuchte ich die Spinnweben von dem kleinen Körper zu entfernen. Endlich! Ich hatte Angst vor dem, was ich jeden Moment sehen würde. Könnte es etwa sein, dass meine Tante und mein Onkel ein totes Kind auf dem Dachboden gefangen hielten? Meine Händen fühlten das Plastik. Eine Puppe! Eine riesige Puppe mit einem süßen Gesicht. ,,Puh!" Ich öffnete den Knoten an ihrem Hals und sie fiel in meine Arm. ,,Mila. Mila" ,,Rumaya, komm raus! Willst du mich verarschen?" Die Puppe sprach weiter: ,,Mila. Gefahr. Gefahr. Weg. Haus weg. Gefahr. Tot. Tot. Tot..." ,,Woher kennst du meinen Namen? Nein, das ist nicht echt! Ich rede hier mit einer Puppe. 14 Jahre, nicht dumm und rede mit einer Puppe? Nenene" Sie sagte die ganze Zeit nur das Wort "tot". Aus Angst ging ich runter und nahm die Puppe vorerst mal mit. Ich schreibe morgen weiter. Ich muss das jetzt verdauen.
Mila.